• Bergkirche • Klosterkirche • Spitzkirche •
Die Bergkirche St. Nikolaus
Die Kirche St. Nikolaus ist seit 1126 die Pfarrkirche des Ortes. Der Neubau wurde 1578 durch den Abt von Rheinau, Theobald Werlin von Greiffenberg, erstellt. Sie steht etwas erhöht, weshalb sie auch Bergkirche genannt wird.
Sie dient seit 1609 als paritätische Kirche und wird sowohl von der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Rheinau-Ellikon wie auch von der römisch-katholischen Kirchgemeinde Rheinau für den Gottesdienst benutzt.
Am 1. Februar 2010 ging die Kirche in den Besitz der katholischen und reformierten Kirchgemeinden über.
Datei: | Flyer Bergkirche St Niklaus |
Die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt
Für manchen Zeitgenossen mag die barocke Klosterkirche Rheinau nur eine von vielen schönen Klosterkirchen sein, die als Überbleibsel einer vergangenen Zeit erhalten blieben. Ihre besondere Schönheit und Bedeutung liegen eindeutig im Innern der Kirche. Mancher Betrachter, der das Kirchenschiff betritt, wird von der reich ausgestalteten Bemalung der Decken und Seitenaltäre überrascht. Die hohen Säulen des Hauptschiffes lenken den Blick in die Tiefe des Raumes zum quer eingebauten Chorgitter, das mit seinen raffiniert perspektivisch gearbeiteten Toren unser Auge weiterführt zum Hochaltar und seiner mächtigen Krone.
Für uns Rheinauer Katholiken ist das Kloster mit seiner Kirche als überregionales bedeutendes Kulturdenkmal vor allem eines: unsere Gemeindekirche. Die Kirche ermöglicht uns die Basis unseres Gemeindelebens. Hier feiern wir die heilige Messe und halten Gottesdienst. In diesem sakralen Raum mit seinen wundervollen Fresken und Skulpturen fällt einem die Nähe zu Gott vielleicht etwas leichter. Man spürt durch die vielen liebevoll gestalteten, liturgisch und künstlerisch aufeinander abgestimmten Bilder, Altäre und Raumverzierungen das überbordende Gotteslob der damaligen Handwerker und Künstler. Die Klosterkirche, die der Heiligen Maria, Mutter Gottes, geweiht ist, ist auch für viele Mitchristen ein kleiner Lokalwallfahrtsort. Der Verehrung der Heiligen, mit dem Hausheiligen Fintan, wird durch ein stilles Gebet vor dem Marienaltar oder in den Bankreihen während eines Besuchs in der Klosterkirche, nicht nur am Sonntag, gerne nachgegangen.
Die vielen Besucher durchs ganze Jahr zeugen von einem gerne bestaunten Gotteshaus auf dieser ehemaligen Klosterinsel… (der Präsident der katholischen Kirchenpflege Rheinau)
Datei: | Geschichtlicher Überblick (Quelle: Barocke Bauwerke) |
• Der Heilige Fintan
Das Kloster Rheinau auf der gleichnamigen Insel birgt die Reliquien eines Heiligen mit einer abenteuerlichen Lebensgeschichte: Findanus von Rheinau… Findanus oder Fintan lebte im 9. Jahrhundert als Inkluse im Benediktinerkloster in Rheinau. Seine Gebeine wurden 1446 gefunden und 1531 in der Reformation teilweise verbrannt; die Reste werden in der Klosterkirche von Rheinau im Reliquienschrein im Fintansaltar aufbewahrt.
Eine kurze Doku vom ‚Katholisch Schweiz‘ mit unserer Sakristanin Beatrix Zureich…
• Hl. Fintan und Hl. Basilius Pilgermedaille
Rheinau hat eine grosse Pilgertradition und liegt zudem auf dem Jakobsweg nach Einsiedeln. Im Buch vom Winterthurer Kantons-Archäologen Nagy befindet sich eine Abbildung einer recht gut erhaltenen Pilgermedaille aus dem 17. Jahrhundert. Darauf sind den Hl. Fintan und den Hl. Basilius dargestellt. Diese Medaille ist im Archiv der Kantonsarchäologie St. Gallen und der zuständige Leiter der Kantonsarchäologe hat uns in diesem Projekt unterstützt. Die Medaille konnte vom Original kopiert werden, und mit der Jahreszahl 2020 markiert, um die Kopie klar vom Original zu unterscheiden.
Bei ihrem Besuch haben Interessierten die Möglichkeit, eine Kopie dieser Medaille zu erwerben. Wenden Sie sich bitte an unsere Sakristanin in der Klosterkirche.
• Führungen
In einer gebuchten Führung erleben Sie Ihren Besuch noch intensiver. Unter kundiger Anleitung erfahren Sie Hintergründe und Episoden, die ein gewöhnlicher Besuch nicht vermittelt oder sehen Teile der Klosterkirche, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Führungen werden auf Wunsch in Deutsch, in Englisch und in Französisch angeboten. Mehr Infos unter Führungen in die Klosterkirche …
Ausflug nach Rheinau und seiner berühmten Klosterkirche:
ein Video von Topmedien
Eine Führung dauert etwa 1 Stunde und dieses Video gibt Ihnen einen kleinen Eindruck davon…
• Drone-Ansicht der Klosterkirche
Ende August 2021 wurde Georg Fietz erlaubt, seine Drohne vom Klosterplatz aus starten zu lassen. Die Aufnahmen hat er mit Skizzen und Aquarellen von seinem Urgrossvater Kantonsbaumeister Dr. h.c. Hermann Fietz sr. (1869-1931) kombiniert…
Die Spitzkirche St. Magdalena
Die Magdalenenkapelle, auch Spitzkirche genannt, wurde 1587-1588 als spätgotische Kapelle unter Abt Theobald Werlin von Greiffenberg am spitzen Ende im Osten der Klosterinsel errichtet. Der Bauauftrag an die „welschen“ Maurermeister Max und Michael Lang datiert vom 5. Oktober 1587.
Die üppige Ausmahlung des Innenraumes mit ornamentalen und figürlichen Darstellungen fand um das Jahr 1612 statt.
Die Gotteshausfunktion wurde im Zusammenhang mit der Klosterauflösung aufgehoben. Nach 1867 diente das Gebaüde als Petrolkeller der „Psychiatrischen Anstalt“.
Im Jahr 1903 fand eine Aussen- und Turmrenovation unter der Leitung des kantonalen Hochbauamtes statt. Darauf folgte in den Jahren 1930/1931 eine Innenrenovation mit Vernichtung des einzigartigen Grottenwerks von 1761, Ersatz des Tonplattenbodens und Wiederherstellung des ursprunglichen Ausmalung. Und im Jahr 1956 wurden die Wappenreliefs über dem Eingang ersezt.
In den Jahren 1991/1992 wurde das Vordach beim Eingang rekonstruiert, und die Wandmalereien im Innern konserviert. Im Mai 2000 wurde die Spitzkirche mit zwei Glocken wiederausgestattet. Und seit dem Wegzug der Psychiatrischen Klinik von der Klosterinsel im September 2000 wird die Spitzkirche St. Magdalena von der reformierten und katholischen Kirchgemeinde paritätisch genutzt.